Wenn eine Randfuge des Laminatbodens im Sichtfeld liegt kann diese für ein optisch schönes Ergebnis mit einem elastischen Dichtstoff aufgefüllt werden. Wie gut sich unterschiedliche Produkte wie Silikon und Fugenfüller dafür eignen und was du beim Verfugen beachten musst erfährst du in diesem Beitrag!
Inhaltsübersicht:
- Das Problem: Sichtbare Dehnungsfuge am Rand des Laminats
- Die Laminat Dehnfuge mit Silikon füllen
- Laminat Fugenfüller zum füllen der Dehnfuge verwenden
- Die Dehungsfuge sauber füllen – Schritt für Schritt Anleitung
- Laminat Fugenfüller – Die passenden Farbe zum Laminatboden finden
Das Problem: Sichtbare Dehnungsfuge am Rand des Laminats
Bei der Verlegung von Laminat ist eine umlaufende Dehnungsfuge unabdingbar. Sie sorgt dafür, dass sich der Laminatboden bei Schwankungen von Temperatur und Luftfeuchtigkeit ausdehnen kann. Zum Problem wird die Dehnfuge allerdings dann, wenn sie im sichtbaren Bereich liegt und nicht von einer Sockelleiste oder einem Übergangsprofil verdeckt werden kann, beispielsweise an Türzargen. Denn eine solche Fuge an der Tür sieht unschön aus und lässt sich nur schlecht sauberhalten. Außerdem kann Feuchtigkeit in das Laminat eindringen und dieses beschädigen. Die Lösung lautet: Die Fuge muss mit einem elastischen Dichtstoff verschlossen werden. Dafür stehen unterschiedliche Produkte zur Auswahl.
Die Laminat Dehnfuge mit Silikon füllen
Ein Produkt, dass einem oft als erstes in den Sinn kommt, wenn man einen elastischen Dichtstoff denkt, ist Silikon. Es wird vor allem für die elastischen Fugen bei Fliesenböden verwendet und kann auch zum Füllen der Dehnfuge bei Laminat verwendet werden. Allerdings hat Silikon zwei Nachteile. Zum einen ist oft schwer, einen zum Laminat passenden Farbton zu finden, da Silikon* nicht so häufig in Holzfarbtönen angeboten wird. Zum anderen ist Silikon relativ klebrig und weich. Beim Verarbeiten auf Laminat verschmiert dieses gerne und setzt sich in der Oberfläche fest, wenn diese nicht vorher präzise abgeklebt wird.
Laminat Fugenfüller zum füllen der Dehnfuge verwenden
Die beste Lösung zum Füllen der Dehnungsfuge und die bessere Alternative zum Silikon ist ein Fugenfüller für Laminat oder Parkett auf Acrylbasis. Dabei handelt es sich um einen elastischen Dichtstoff, der Silikon sehr ähnlich ist, aber speziell für den Einsatzzweck an Bodenbelägen aus Holz entwickelt wurde. Ein Fugenfüller aus Acryl lässt sich auf Laminatboden besser verarbeiten als Silikon, da Acryl weniger klebt und etwas fester ist. Außerdem ist er in diversen Farbtönen, passend zu Laminat erhältlich (Buche, Eiche, Birke, etc.).
Laminat Fugenfüller wird genau wie Silikon in Kartuschen verkauft, teilweise auch unter etwas anderen Bezeichnungen wie z.B. Parkettdichstoff. Gute Erfahrungen habe ich mit dem Ponal Parkett- und Laminat Fugenfüller* oder dem Parkettdichtstoff von Soudal* gemacht.
Übrigens: Alternativ zu Acryl oder Silikon kann als Dichtstoff zum Auffüllen von Dehungsfugen auch Spritzkork* verwendet werden. Allerdings ist dieser deutlich schwieriger zu verarbeiten, vor allem bei schmalen Fugen, und muss für eine glatte Oberfläche nach dem Aushärten geschliffen werden. Daher eignet er sich gut für Parkett, allerdings weniger für Laminat.
Die Dehungsfuge sauber füllen – Schritt für Schritt Anleitung
Egal ob du dich für Silikon oder einen speziellen Fugenfüller entschieden hast, die Vorgehensweise um die Fuge zu schließen ist immer wie folgt:
- Reinige die Fugen und das Laminat im Bereich der Fugen, es sollte insbesondere kein Sägestaub mehr auf dem Laminat sein.
- Lege optional eine PE-Rundschnur* (Fugendicht-Schnur) in die Fuge ein. Eine Rundschnur ist vor allem dann sinnvoll, wenn deine Fuge relativ groß ist (über 5 mm Breite). Sie sorgt dafür, dass die Fuge später nicht so schnell reißen kann und du benötigst deutlich weniger Dichtstoff.
- Klebe optional die Fuge mit Krepp-Klebeband ab. Ich persönlich verzichte zwar bei der Verwendung eines Fugenfüllers auf das Klebeband, für Anfänger ist es aber sicherer vorher Abzukleben, damit die Dichtmasse nicht auf dem Laminat verschmieren kann. Die Abklebung sollte 1-2 mm hinter der Schnittkante des Laminats enden.
- Spritze dann mit einer Kartuschenpresse die Dichtmasse in die Fuge, die Schnittkante sollte nicht mehr sichtbar sein.
- Ziehe die Fuge dann mit einem Silikon-Abzieher glatt. Du solltest diesen leicht schräg ansetzen und fest drücken. Zur Not geht auch ein Finger. Du kannst die eingespritzte Masse vorher noch mit einem Silikon-Glättmitel oder mit Wasser mit einem Tropfen Spülmittel einsprühen, damit die Fuge besonders glatt wird.
- Entferne zum Schluss die Abklebungen. Fahre die Fuge eventuell noch einmal mit dem Finger nach.
Wichtig: Die Dehnbarkeit von Silikon oder einem Acryl Fugenfüller ist nicht unbegrenzt. Daher sollten hiermit nur kleine Fugen verschlossen werden. Ein Fugenfüller ist also kein Ersatz für eine Sockelleiste oder ein Übergangsprofil.
Laminat Fugenfüller – Die passende Farbe zum Laminatboden finden
Die richtige Farbe zu deinem Bodenbelag zu finden kann teilweise gar nicht so leicht sein. Wenn du die Farbe eines Dichtstoffes im Baumarkt prüfst, solltest du beachten, dass die Farbe durch die Kartusche anders aussieht als in echt. Oft verändert sich die Farbe außerdem nochmal leicht und wird dunkler, nachdem der Dichtstoff vollständig getrocknet ist!
Theoretisch ist es auch möglich zwei unterschiedliche Farbtöne zu kaufen und zu vermischen. Allerdings musst du dafür natürlich die Masse erst aus der Kartusche pressen. Ohne Kartusche lässt sich die Fugenmasse danach nur noch schlecht in die Fuge einfüllen. Daher ist diese Technik höchstens sinnvoll, wenn du nicht viele Fugen auffüllen musst.
Möglich ist auch, dass du den Farbton der Dichtmasse anstatt passend zum Boden passend zum Anschlussteil wählst, also z.B. passend zur Farbe der Türzarge. Allerdings solltest du keinen weißen Dichtstoff am Boden verwenden. Dieser wird schnell schmutzig und sieht dann nicht mehr schön aus.