Parkett- oder Dielenböden eignen sich grundsätzlich als Untergrund für einen neuen Bodenbelag wie Laminat oder Vinyl. Das heißt aber nicht, dass du deinen neuen Boden ohne weiteres direkt auf dem Holzuntergrund verlegen kannst. Oft sind einige Vorarbeiten nötig, in jedem Fall solltest du deinen Untergrund genau prüfen. Worauf du dabei achten solltest und weitere nützliche Tipps erfährst du in diesem Beitrag.
Inhaltsübersicht:
- Alles Trocken und fest?
- Die Ebenheit des Holzbodens sicherstellen
- Besonderheiten der Verlegung von Laminat / Vinyl auf Holzböden
Alles Trocken und fest?
Damit sich dein Holzboden als Untergrund für Laminat oder Vinyl eignet, muss dieser zunächst einmal trocken und tragfest sein. Prüfe daher vor der Verlegung…
… bei Parkettboden:
- Ist der Parkettboden verklebt oder schwimmend verlegt? Als Untergrund für einen neuen Bodenbelag solltest du nur fest verklebtes Parkett verwenden, kein schwimmend verlegtes. Falls du dir unsicher bist ob dein Bodenbelag verklebt ist oder nicht, laufe diesen einmal ab. Gibt der Bodenbelag ganz leicht nach, ist dieser schwimmend verlegt. Einen solchen Bodenbelag solltest du entfernen, bevor du einen neuen Bodenbelag verlegst.
- Sind alle Stäbchen des Parkettbodens noch fest? Über die Jahrzehnte kann es passieren, dass der Parkettkleber nachlässt und die Parkettstücke dann nur noch lose aufliegen. Laufe daher einmal mit „Tippel-Schritten“ den gesamten Bodenbelag ab. Klackert es irgendwo, ist dort ein Parkettstück löse. Hebel solche losen Stücke heraus und klebe sie mit einem Parkettkleber wieder fest.
…bei Dielenboden:
- Sind die Dielen alle trocken und fest? Gerade in Altbauten und Fachwerkhäusern sind Feuchtigkeitsschäden an Holzbalkendecken nicht selten. Prüfe daher unbedingt, dass deine Dielen nirgends feucht oder morsch sind. Gehe Schäden unbedingt auf den Grund.
- Stehen Dielen hoch oder geben nach? Wenn Dielen an bestimmten Stellen hochstehen, schraube diese wieder fest oder entferne den hochstehenden Teil mit einem Hobel, so dass eine ebene Oberfläche entsteht. Auch wenn die Dielen nachgeben, musst du diese mit Holzschrauben wieder fixieren.
Die Ebenheit des Holzbodens sicherstellen
Laminat benötigt einen ebenen Untergrund, damit sich der Boden nicht verbiegen und an den Verbindungsstellen nicht aufbrechen kann. Dieser muss zwar nicht perfekt in Waage sein, die Unebenheiten sollten pro laufendem Meter aber nicht mehr als 2-3 mm betragen – Möchtest du einen Vinylboden verlegen, sogar nur 1-2 mm. Sind die Unebenheiten stärker, was leider gerade bei alten Dielenböden häufig vorkommen kann, solltest du deinen Holzboden erst ausgleichen, bevor du darauf einen neuen Bodenbelag verlegst. Dafür stehen dir die folgenden Möglichkeiten zur Verfügung:
- Ausgleichen des Bodens mit Fließestrich: Es gibt spezielle Ausgleichsmassen für Holzböden. Mit Wasser angemischt werden diese einfach aufgetragen und verlaufen dann von selbst zu einer ebenen Oberfläche. Spezielle Kunststoffzusätze in der Masse sorgen dafür, dass diese auch auf Untergründen wie Parkett oder Dielen keine Risse bildet. Diese Technik eignet sich vor allem auf Dielen und wenn die Unebenheiten nicht zu stark ausfallen (bis ca. 15 mm). Bei Parkett ist es in der Regel sinnvoller, zuerst den Parkettboden zu entfernen und dann eine Ausgleichsmasse aufzutragen, um nicht unnötig viel Raumhöhe zu verlieren.
- Begradigen der Deckenbalken: Bei Dielenboden mit starken Unebenheiten ist die beste Lösung, den kompletten Grundaufbau zu begradigen. Entferne dafür die Dielen und begradigen die Trägerbalken darunter, in dem du zusätzliche Träger an diese anschraubst und in Waage bringst. Die begradigten Trägerbalken kannst du dann mit OSB-Platten abdecken.
- Ausgleich des Holzbodens mit Trockenestrich: Möchtest du den Holzuntergrund nicht entfernen, aber dennoch starke Unebenheiten ausgleichen, kann ein Trockenestrich die Lösung sein. Dafür wird der Untergrund zunächst mit einer Trockenestrich-Schüttung nivelliert, Trockenestrichplatten darauf sorgen dann für einen stabilen Untergrund. Nachteil: Der Trockenestrich trägt in der Höhe etliche Centimeter auf.
Sollte dir das Ausgleichen des Untergrundes zu aufwändig sein, kannst du dich natürlich dennoch dafür entscheiden, das Laminat direkt auf dem Holzboden zu verlegen und das Risiko von Schäden in Kauf zu nehmen. Beispielsweise wenn die Unebenheiten nicht zu stark ausfallen und du eine einfache und schnelle Lösung brauchst oder die Haltbarkeit des neuen Bodenbelages nicht an erster Stelle steht. In dem Fall ist es ratsam eine ausreichend dicke Trittschalldämmung (3-5 mm) und ein möglichst dickes und stabiles Laminat zu verwenden. Um die Langlebigkeit des Bodens sicherzustellen würde ich dir allerdings davon abraten.
Besonderheiten der Verlegung von Laminat / Vinyl auf Holzböden
Grundsätzlich funktioniert die eigentliche Verlegung von Laminat auf Holzböden genauso, wie auf allen anderen Untergründen auch. Dennoch gibt es einige Besonderheiten, die du gegebenenfalls beachten solltest:
- Bereite den Untergrund vor: In den vorherigen Abschnitten hast du es bereits gelesen, aber da es bei Holzböden besonders wichtig ist hier nochmal der Hinweis: Prüfe vor der Verlegung, dass alles fest, eben und trocken ist. Falls nicht, fixiere lose Dielen, gehe Feuchtigkeitsschäden, etc. unbedingt auf den Grund und gleiche deinen Boden falls nötig aus.
- Verzichte auf eine Dampfsperre: Auf mineralischen Untergründen solltest zum Schutz des Laminats vor Feuchtigkeit aus dem Untergrund immer eine Dampfsperre unter dem Laminat verlegen – Das gilt aber nicht für Holzuntergründe. Im Gegenteil, hier ist die Dampfsperre eher kontraproduktiv, da sich gegebenenfalls aufsteigende Feuchtigkeit in deinem Holzuntergrund festsetzen und dort zu Schäden führen kann. Verwende daher eine Trittschalldämmung ohne integrierte Dampfsperre, wie z.B. XPS* oder Holzfaserplatten*.
- Der Umgang mit festen Sockelleisten: In der Regel solltest du vorhandene Sockelleisten vor der Verlegung eines neuen Bodenbelages entfernen. Gerade in Altbauen sind Sockelleisten aber teils sehr fest montiert und lassen sich von den oft bereits porösen Wänden kaum entfernen, ohne die Wand zu beschädigen. Strebst du eine einfache und schnelle Renovierung an, ist es dann oft besser, die vorhanden Sockelleisten nicht zu entfernen und stattdessen nach der Verlegung des neuen Bodenbelages den Abschluss mit einer Viertelstableiste herzustellen.