Laminat auf Linoleum verlegen – Das ist zu beachten

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Alte Linoleumböden sind alles andere als hübsch, finden sich aber auch heute noch in vielen Gebäuden. Eine Renovierung mit Laminat ist dann eine beliebte Idee. Am besten ohne den alten Boden zu entfernen. Alles wichtige, das bei der Verlegung von Laminat auf Linoleum beachtet werden muss, erklären wir deshalb in diesem Beitrag!

Inhaltsübersicht:

Linoleum und dessen Eignung als Untergrund für Laminat

Linoleum gehört genauso wie PVC zu den elastischen Bodenbelägen. Im Gegensatz zu PVC besteht Linoleum aber nicht aus Kunststoff, sondern aus natürlichen Materialien. Genauer gesagt aus einer Mischung aus Leinöl, Naturharzen, Kork- und Gesteinsmehl sowie Farbstoffen. Das Linoleum wird als Rollenware gefertigt und bei der Verlegung mit dem Untergrund verklebt. Da Linoleum sehr widerstandsfähig ist, kann es problemlos Jahrzehnte überdauern. Heute wird Linoleum nur noch selten verlegt, im letzten Jahrhundert erfreute es sich aber besonders großer Beliebtheit. Daher finden sich auch heute in vielen Gebäuden noch Linoleumbeläge. Optisch dürfte ein Jahrzehnte alter Linoleumboden allerdings den Wenigsten gefallen. Da die Entfernung eines verklebtes Bodenbelages aber immer mit einer Menge Arbeit verbunden ist stellt sich die Frage: Kann Laminat auf Linoleum als Untergrund verlegt werden?

Die Antwort lautet ja! Linoleum ist, übrigens genauso wie auch PVC, sehr fest und stabil und daher als Untergrund für Laminat geeignet. Allerdings nur, wenn das Linoleum bestimmte Vorraussetzungen erfüllt. Welche das sind, dazu kommen wir jetzt.


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Laminat auf Linoleum verlegen – Was ist zu beachten?

Das Linoleum muss überall fest mit dem Untergrund verklebt sein: Der Kleber muss das Linoleum noch überall fest am Untergrund halten. Sollte sich der Kleber an einigen Stellen bereits lösen oder das Linoleum Falten werfen, eignet es sich nicht als Untergrund für einen neuen Laminatboden. Du kannst auch versuchen mit einem Spachtel das Linoleum am Rand zu lockern. Lässt es sich leicht lösen, sollte es besser entfernt werden, damit sich unter dem neuen Laminatboden später keine Unebenheiten bilden.

Das Linoleum darf keine größeren Risse haben: Auch bei großen Rissen besteht die Gefahr, dass sich der Boden später unter dem Laminat löst, verrutscht und Unebenheiten entstehen, die das Laminat darauf auf Dauer beschädigen. 

Überprüfung des Untergrundes für Laminat auf Linoleum

Das Linoleum muss eben sein: Damit sich Laminat sauber verlegen lässt und die Klick-Verbindung der Dielen zusammenhält, ist ein ebener Untergrund das A und O. Die meisten Hersteller schreiben vor, dass der Untergrund pro laufendem Meter maximal Unebenheiten von 3 mm Höhe aufweisen darf. Häufig sind alte Linoleumböden aber leider wellig und weisen stärkere Unebenheiten auf, als die erlaubten 3 mm. Dann eignen sie sich nicht als Untergrund für Laminat. Prüfe daher das Linoleum unbedingt mit einer Wasserwaage auf Unebenheiten!

Das Linoleum darf nicht feucht sein oder schimmeln: Teilweise kann es vorkommen, dass sich an der Unterseite des Linoleums Schimmel bildet. Beispielsweise wenn auf Grund eines Wasserschadens Feuchtigkeit unter den Bodenbelag gekommen ist. Du solltest daher die Ränder des Linoleums immer auf Feuchtigkeit untersuchen. So kann auch festgestellt werden, ob der Untergrund möglicherweise noch weitere versteckte Schäden hat.

Welche Vorteile hat es, Laminat auf Linoleum zu verlegen?

Laminat auf einem Linoleumboden zu verlegen spart viel Zeit und Arbeit, da die Entfernung eines verklebten Linoleumbodens sehr aufwendig und schweißtreibend ist. Das Linoleum selbst lässt sich meist nur schlecht lösen. Außerdem besitzt es in der Regel eine Trägerschicht aus Jutegewebe, dessen Fasern am Estrich kleben bleiben und mühevoll entfernt werden müssen. Häufig müssen dafür auch noch zusätzliche Maschinen, wie z.B. ein Teppichstripper* geliehen werden. Das Linoleum einfach liegen zu lassen spart da also auch noch Kosten. 

Nicht zu vernachlässigen ist auch die Dreck-Ersparnis. Die Entfernung von Linoleum, insbesondere der Trägerschicht aus Jutefasern verursacht viel Staub und Schmutz, die man so entspannt umgehen kann. Insbesondere für schnelle und günstige Renovierungen ist es daher eine gute Idee, das Laminat einfach auf dem alten Linoleum zu verlegen.

Alte Linoleumböden können außerdem Asbest enthalten. So lange der Boden fest verklebt ist, geht von den Asbestfasern im Inneren keine Gefahr aus. Wird der Boden allerdings unwissentlich entfernt, besteht eine hohe Gesundheitsgefahr! Wer nicht sicher ausschließen kann, dass ein Bodenbelag Asbest enthält, sollte daher immer einen Labortest* machen lassen, bevor er den Altbelag entfernt.

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Welche Nachteile entstehen, wenn man Laminat auf Linoleum verlegt?

Laminat auf einem vorhandenen Linoleumboden zu verlegen bringt natürlich nicht nur Vorteile mit sich. So können Unebenheiten im Boden nicht ausgeglichen werden. Ausgleichsmasse* oder mineralischer Spachtel haftet nämlich nicht auf Linoleum. Verlegt man das Laminat trotz Unebenheiten, besteht die Gefahr, dass es kaputt geht und der Hersteller die Garantie verweigert. 

Möglich ist auch, das Schäden oder Schimmel unter dem Linoleum unentdeckt bleiben, die man bei einer Entfernung des Altbelages hätte Finden und Beheben können. Gerade bei umfassenden Sanierungen lohnt es sich daher meist, den Mehraufwand, den eine Entfernung des alten Bodens mit sich bringt, in Kauf zu nehmen.

Vor allem aber verliert man durch die zwei übereinander liegenden Bodenbeläge wertvolle Raumhöhe. Bei einem Linoleumboden beträgt die Stärke circa 5 mm. Das klingt nicht nach viel, kann aber durchaus einen Unterschied machen. Auch sollte man Bedenken, das Türen nach der Verlegung einer zweiten Bodenbelagsschicht eventuell nicht mehr passen und gekürzt werden müssen. 

Laminatverlegung auf Linoleum: Trittschalldämmung und Dampfsperre nötig?

Auch wenn ein Linoleumboden leicht dämpfend wirkt, ist er kein Ersatz für eine Trittschalldämmung! Eine Trittschalldämmung ist weiterhin zwingend erforderlich. Sie reduziert die Übertragung von Schall in andere Räume und auch den Gehschall im Raum selbst. Zusätzlich ist die Trittschalldämmung unabdingbar, um kleine Unebenheiten im Linoleum auszugleichen und für ein angenehmes Laufgefühl zu sorgen.

Da Linoleum vollständig wasserfest ist, besteht mit Linoleum als Untergrund allerdings nicht die Gefahr, dass Feuchtigkeit von unten in den neuen Laminatboden eindringt. Daher wird keine Dampfsperre benötigt. Eine Dampfsperre schadet aber nicht. Falls du ohnehin eine Trittschalldämmung mit integrierter Dampfsperre verwenden möchtest, kannst du das natürlich auch. 

Kann Laminat auf Linoleum mit Fußbodenheizung verlegt werden?

Wenn dein Raum einen Linoleumboden mit Fußbodenheizung besitzt und du darauf Laminat verlegen möchtest, ist das leider keine gute Idee! Die Wärme der Fußbodenheizung müsste dann nicht nur den Estrich und Linoleum-Belag samt Kleber passieren, sondern zusätzlich auch noch eine Trittschalldämmung und das Laminat. Durch so viele Schichten wird der Wärmewiderstand des Bodens extrem hoch und die Wärme aufgehalten. Dadurch wird die Heizung extrem ineffizient. Um den Raum anschließend noch zu Beheizen müssten die Vorlauftemperatur bzw. der Volumenstrom der Fußbodenheizung deutlich erhöht werden. Laminat sollte bei einer Fußbodenheizung also immer direkt auf dem Estrich verlegt werden. 

Zusammenfassung

  • Linoleum eignet sich grundsätzlich als Untergrund für Laminat
  • Das Linoleum sollte aber fest verklebt sein, keine größeren Risse aufweisen oder Schimmeln
  • Wichtig ist auch, dass das Linoleum eben ist, Höhenunterschiede dürfen maximal 3 mm pro Meter betragen
  • Das Laminat direkt auf Linoleum zu verlegen erspart viel Arbeit, Kosten und Dreck
  • Allerdings lassen sich Unebenheiten auf dem Linoleum nicht ausgleichen und man verliert etwas Raumhöhe

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