Welche verschiedenen Arten von Übergangsprofilen und Abschlussprofilen sind auf dem Markt erhältlich? Was gilt es beim Kauf und der Montage zu beachten, und welche Systeme, Bauformen, Materialien und Breiten eignen sich am besten für welche Anwendungen? All das erfährst du in diesem Beitrag!
Inhaltsübersicht
- Die Auswahl des passenden Übergangsprofils
- Unterschiedliche Profil-Querschnitte und ihr Einsatzgebiet
- Unterschiedliche Befestigungstechniken
- Häufige Fragen zu Übergangsprofilen und Abschlussprofilen
Die Auswahl des passenden Übergangsprofils
Die Auswahl an unterschiedlichen Übergangsprofilen für Bodenbeläge wie Laminat oder Vinyl ist groß und kann einen schnell überfordern. Um das für deine Ansprüche passende Übergangsprofil zu finden solltest du 5 Aspekte berücksichtigen, hinsichtlich derer sich die Profile unterscheiden:
- Unterschiedliches Material: Übergangsprofile sind meist aus Aluminium oder Edelstahl gefertigt. Bei Profilen aus Aluminium* ist die Angebotsvielfalt größer, diese sind außerdem günstiger als Edelstahl. Edelstahl hat dafür den Vorteil, dass die Profile weniger schnell Kratzer bekommen, da das Metall härter ist als Alu. Ingesamt ist der Unterschied hier aber nicht allzu groß. Alternativ werden Profile auch aus Kunststoff angeboten.
- Unterschiedliche Optik: Am verbreitetsten ist eloxiertes Aluminium in silber, gold, bronze oder schwarz. Edelstahl kommt meist im natürlichen Farbton, glänzend oder gebürstet. Alternativ gibt es Bodenprofile auch noch foliert, z.B. mit verschiedenen Holz-Dekoren. Welche Option du hier wählst, entscheidet allein dein persönlicher Geschmack. Außerdem sollten die Profile natürlich optisch zum Boden und deinem Einrichtungsstil passen.
- Unterschiedliche Breite: Übergangsprofile gibt es in Breiten von ca. 25-50 mm. Bei der Wahl der passenden Breite solltest du natürlich darauf achten, dass das Profil die Dehnungsfuge vollständig und mit etwas Überstand abdeckt. Dehnungsfugen an Übergängen und in Türen dürften in der Regel ca. 10-15 mm breit sein, hier ist ein Profil mit ca. 30 mm Breite dann eine gute Wahl. Bei größeren Fugen muss entsprechend ein breiteres Profil verwendet werden. Optisch sieht es aber am schönsten aus, ein möglichst schmales Profil zu verwenden.
- Unterschiedliche Querschnitte: Übergangsprofile gibt es in gerade oder rund, bzw. abgerundet. Außerdem mit 45- oder 90-Grad Winkel. Welche Bauart du benötigst hängt davon ab, ob du mit deinem Übergangsprofil einen Höhenunterschied deiner Bodenbeläge ausgleichen musst und wie stark dieser ist. Eine Übersicht zu den unterschiedlichen Profil-Querschnitten findest du unten in einem eigenen Abschnitt.
- Unterschiedliche Befestigungstechnik: Hier gibt es u.a. selbstklebende Profile, Profile mit Lamellendübeln, Profile zum Schrauben und Übergangsprofile, die mit Hilfe eines zweiten Basisprofils befestigt werden.
Unterschiedliche Profil-Querschnitte und ihr Einsatzgebiet
Gerades Übergangsprofil (1):
Die einfachste Form des Übergangsprofils: Sind die Bodenbeläge an beiden Seiten deiner Dehnungsfuge auf gleicher Höhe, bietet sich ein gerades Übergangsprofil an. Dieses trägt am wenigstens auf und ist meist auch optisch am unauffälligsten. Ein solches Profil kannst du auch anstelle einer Sockelleiste als Abschlussprofil zu Tür- oder Fensterkanten verwenden. Mehr dazu im Beitrag Abschluss an Fenster oder Tür mit einem Profil.
Empfohlen bis 1 mm Höhenunterschied (je nach Bauform auch Abweichung möglich, siehe Hersteller)
Gebogenes Profil (2)
Ein Bodenprofil mit abgerundetem Querschnitt kann ähnlich wie ein gerades Profil verwendet werden, bietet jedoch deutlich mehr Flexibilität. Durch die Rundung können kleine Höhenunterschiede sehr gut ausgeglichen werden. Das Profil wird außerdem biegsam (mit Ausnahme von Edelstahl). Das ermöglicht sogar bei gegensätzlichen Höhenunterschieden an der Dehnungsfuge (wenn am Anfang der Dehungsfuge der eine, und am Ende der andere Bodenbelag höher ist) einen sauberen Übergang.
Empfohlen für 2 – 5 mm Höhenunterschied (je nach Bauform auch Abweichung möglich, siehe Hersteller)
Einseitig abgeschrägtes Profil (3)
Sind deine Bodenbeläge unterschiedlich hoch, z.B. weil es sich um verschiedene Bodenbeläge handelt oder der Untergrund unterschiedlich hoch ist, ist ein einseitig abgeschrägtes oder einseitig abgerundetes Profil meist die beste Wahl. Je nach Bauart lassen sich unterschiedliche viele Millimeter Höhenunterschied ausgleichen.
Empfohlen für 5-15 mm Höhenunterschied (je nach Bauform auch Abweichung möglich, siehe Hersteller)
Winkelprofil / Treppenkantenprofil (4)
Ist der Höhenunterschied sehr groß macht es meist keinen großen Sinn mehr einen wirklichen schrägen oder runden Übergang zu schaffen. Stattdessen wird ein Abschluss des höheren Bodenbelages mit einem L-Profil geschaffen. Auch hier gibt es verschiedene Modelle, je nach Höhenunterschied. Bei Treppenkanten bietet sich ein spezielles Treppenkantenprofil* an. Dieses ist größer und rutschfester als ein gewöhnliches Winkelprofil.
Empfohlen ab 10-15 mm Höhenunterschied (je nach Bauform auch Abweichung möglich, siehe Hersteller)
Unterschiedliche Befestigungstechniken
Im Laufe der Zeit haben sich verschiedene Montagetechniken entwickelt, die jeweils ihre Vor- und Nachteile haben. Je nach persönlichen Ansprüchen und Gegebenheiten, kann das eine oder andere Befestigungssystem sinnvoller sein. Die folgenden Systeme sind besonders verbreitet:
Übergangsprofil zum Schrauben (in Dübel)
Das klassische Übergangsprofil wird mit kleinen Dübel (meist 5-6 mm) und passenden Schrauben geliefert. Zunächst wird das Profil zugeschnitten und in Position gebracht, bevor mit einem Hilfsmittel (z.B. einem kleinen Bohrer) die Bohrlöcher angezeichnet werden. Nach dem Bohren werden die Dübel eingesetzt, und das Profil wird von oben verschraubt.
Vorteile: Diese Methode funktioniert sehr zuverlässig. Da die Profile erst nach der vollständigen Verlegung des Bodenbelags von oben montiert werden (im Gegensatz zu einem Übergangsprofil mit Basisprofil), können sie nach der Verlegung genau passend ausgewählt werden. Zudem lassen sie sich später, zum Beispiel bei Kratzern, einfach austauschen.
Nachteile: Die mitgelieferten Schrauben und Dübel sind nicht immer von guter Qualität. Bei dicken Bodenbelägen müssen oft längere Schrauben besorgt werden, um das Profil sicher zu fixieren. Wenn der Estrich in schlechtem Zustand ist, finden die kleinen Dübel möglicherweise keinen Halt, sodass größere Dübel und Schrauben benötigt werden. Es kann auch schwierig sein, Schrauben zu finden, die farblich passen und deren Kopf nicht zu groß ist.
Übergangsprofil mit Basisprofil
Hier besteht das Übergangsprofil aus zwei Teilen. Zunächst wird eine Basisschiene vor der Verlegung des Bodenbelags im Untergrund festgeschraubt. Nach der Verlegung des Bodenbelags wird der obere Teil des Profils, die Abdeckschiene, auf dem Basisprofil fixiert. Es gibt sowohl Varianten zum Schrauben als auch zum Aufstecken oder Klicken.
Vorteile: Durch die separate Verschraubung im Untergrund und am Basisprofil ist diese Methode die sicherste Befestigungstechnik, insbesondere bei dicken Bodenbelägen wie Klick-Parkett. Zudem werden kleine, unauffällige Schrauben zur Fixierung des sichtbaren Profils verwendet. Bei der Aufsteck-Variante ist die Montage sogar vollständig unsichtbar.
Nachteile: Die Verwendung solcher Profile erfordert eine präzise Planung, da das Basisprofil bereits vor der Verlegung des Bodenbelags montiert werden muss. Die Kosten sind relativ hoch, und die Profile sind meist auch etwas breiter, bedingt durch die Breite des Basisprofils und die Dehnungsfuge.
Selbstklebendes Übergangsprofil
Selbstklebende Übergangsprofile sind auf der Rückseite mit zwei weichen Klebestreifen ausgestattet. Für die Montage muss lediglich die Schutzfolie abgezogen und das Profil über der Dehnungsfuge in Position gedrückt werden. Vorher sollte der Boden unbedingt gereinigt werden, damit der Kleber gut haftet!
Vorteile: Diese Methode ermöglicht eine extrem schnelle und einfache Montage. Außerdem sind keine Schraubenköpfe sichtbar, und es müssen keine Löcher in den Boden gebohrt werden. Dies kann besonders vorteilhaft sein, wenn du bei einer Renovierung in einer Mietwohnung nicht in den Boden bohren darfst.
Nachteile: Die Haltbarkeit des Klebers ist begrenzt. Insbesondere in stark beanspruchten Bereichen kann sich ein selbstklebendes Profil im Laufe der Zeit leicht oder im schlimmsten Fall komplett lösen. Zudem sitzt ein geklebtes Profil nie so fest wie ein geschraubtes. Bei der Montage kann außerdem kein Anpressdruck erzeugt werden.
Häufige Fragen zu Übergangsprofilen und Abschlussprofilen
Das Übergangsprofil hält nicht, was tun?
Wenn das Profil ein Übergangsprofil zum Schrauben ist, solltest du zuerst die Dübel überprüfen. Sind die Dübel überall fest im Untergrund? Falls nicht, sollten sie durch größere Dübel und passende Schrauben ersetzt werden. Wenn die Dübel jedoch fest sitzen, könnte das Problem bei den Schrauben liegen. Oft sind diese zu kurz gewählt. Beispielsweise erreichen Schrauben mit einer Länge von 25 mm bei einem Laminat von 10 mm Stärke, einer Trittschalldämmung von 3 mm und einem Übergangsprofil von 2 mm nur eine Einbindung von 10 mm in die Dübel, was für eine sichere Fixierung meist nicht ausreicht. In diesem Fall solltest du längere Schrauben verwenden.
Handelt es sich hingegen um ein selbstklebendes Übergangsprofil, solltest du dieses wenn möglich durch ein Profil zum Schrauben ersetzen, da sich dieses grundsätzlich besser fixieren lässt. Falls das nicht möglich ist, versuche es mit einem neuen Profil zum Kleben und achte darauf, den Bodenbelag vor dem Aufkleben gut zu reinigen.
Muss ich eine Dehnungsfuge zum Übergangsprofil / Abschlussprofil einhalten?
Ja, unbedingt! Da der Bodenbelag (unabhängig davon, ob es sich um Laminat, Vinyl usw. handelt) bei Temperatur- oder Luftfeuchtigkeitsschwankungen in der Größe variieren kann, ist es wichtig, zu allen Anschlussteilen eine Dehnungsfuge einzuhalten, auch zu den Schrauben oder der Basisschiene des Übergangsprofils. In der Regel sind hierfür etwa 4-6 mm ausreichend. Plane diesen Abstand also unbedingt bei der Verlegung deines Bodenbelags ein.