Laminat Systeme erklärt: Klick, Lock, Fold Down, Angle Angle, Snap

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Wer im Geschäft oder Onlineshop die Beschreibung von verschiedenen Laminat Produkten liest, stellt schnell fest, dass es bei Laminat unterschiedliche Arten von Verbindungssystemen gibt. Man ließt Begriffe wie Klicksystem, Locksystem oder auch Fold-Down, Snap oder Angle Angle. Aber was bedeutet das eigentlich und worauf muss man beim Kauf achten? In diesem Artikel  stellen wir die unterschiedlichen Verlegesysteme von Laminat und ihre Vor- und Nachteile vor.

Inhaltsübersicht:

Die unterschiedlichen Verriegelungssysteme von Laminat

Grundsätzlich besteht ein Laminatboden immer aus einzelnen Dielen die über ein Nut- und Federsystem miteinander verbunden werden. Früher wurden Nut und Feder von Laminatdielen verleimt, um die einzelnen Dielen miteinander zu verbinden. Heutzutage wird Laminat fast ausschließlich schwimmend verlegt. D.h. die Verbindung von Nut und Feder geschieht ohne Kleber bereits so sicher, dass die Dielen miteinander verbunden werden und sich nicht mehr lösen.Wie diese leimlose Verbindung genau gelingt, dafür haben die Hersteller von Laminatböden im Laufe der Zeit unterschiedliche Systeme entwickelt und sich dafür dann auch unterschiedliche Bezeichnungen ausgedacht. Aus diesem Grund existieren zahlreiche unterschiedliche Systeme und noch mehr unterschiedliche Bezeichnungen. Um diesem Wirrwarr zu entgehen, hat sich im Alltag der Begriff Klick-Laminat als universale Bezeichnung und Überbegriff für alle Arten von Verriegelungssystemen durchgesetzt. Gemeint ist dann nur, dass der Laminatboden nicht verleimt, sondern schwimmend verlegt wird. Mit welchem System genau (Klick, Lock, Snap, …) spielt bei dem Begriff noch keine Rolle. 

3 wesentliche Arten von Klick-Systemen bei Laminat

Trotz der vielen verschiedenen Systeme auf dem Markt, lassen sich diese in 3 wesentliche Kategorien einteilen, die ein jeweils unterschiedliches Verriegelungssystem nutzen.

Beim Angel Angel System werden Nut und Feder schräg ineinander gesteckt und so verbunden. Dabei müssen immer erst alle Dielen einer Reihe an den Stirnseiten miteinander verbunden werden. Erst dann wird die komplette Reihe mit der Längsseite der vorherigen Reihe verbunden. 

Beim Fold Down System können dagegen alle Dielen einzeln verlegt werden. An der Längsseite geschieht das ebenfalls durch schräges Ineinanderstecken. An der Stirnseite besitzen die Dielen allerdings einen Kunststoffstift. Dieser Sorgt dafür, dass die Dielen an der Stirnseite nur nach unten gedrückt werden müssen und dann einrasten. 

Beim Snap System können die Dielen ebenfalls einzeln verlegt werden. Dafür werden diese an den Längsseiten wieder schräg ineinander gesteckt und gerade nach unten gedrückt. Allerdings besitzt das Snap System keinen Kunststoff-Stift an der Stirnseite. Daher müssen die Nut und Feder an den Stirnseiten mit einem Schlagklotz verbunden werden.

Das Angel Angel System ist bei Laminat am weitesten verbreitet, dicht gefolgt vom Fold Down System, dass sich vor allem bei höher preisigen Laminatböden findet. Das Snap System ist hingegen weniger verbreitet.

Das Angle Angle System bei Laminat

Das Angle Angle System ist das klassische Klick-Laminat. Die Bezeichnung stammt von Angle, dem englischen Wort für Winkel. Damit die Kanten der Laminatdielen mit Nut und Feder sicher miteinander verbunden werden, müssen diese nämlich im schrägen Winkel ineinander gesteckt und dann nach unten gedrückt werden. Das gilt sowohl für die Längsseiten der Dielen als auch die Stirnseiten, daher die Bezeichnung Angle Angle.

Bei der Verlegung von Angle Angle Laminat müssen daher zuerst alle Dielen einer Reihe an den Stirnseiten verbunden werden. Danach wird die komplette Reihe angehoben, im schrägen Winkel in die Längsseite der vorherigen Reihe gesteckt und nach unten gedrückt. So wird Reihe für Reihe miteinander verbunden. 

Vor- und Nachteile des Angle Angle Systems

Das Angle Angle System ist besonders weit verbreitet und die Auswahl daher besonders groß. Außerdem ist das System einfach herzustellen und daher günstiger. Günstigere Laminatboden besitzen daher fast immer das Angle Angle System. Trotzdem lässt sich das System gut und sauber verlegen und ist daher eine gute Wahl. Der Nachtteil des Angle Angle Systems ist, dass die Verlegung immer in ganzen Reihen erfolgen muss. Das macht die Verlegung gerade in großen Räumen schwerer, wenn eine mehrere Meter Lange Reihe angewinkelt und mit der Längsfuge der vorherigen Bahn verbunden werden muss. Hier sollten gerade Anfänger nicht alleine arbeiten. Teilweise erhöht sich der Arbeitsaufwand auch etwas, weil für die saubere Verbindung an Längs- und Stirnseiten mit einem Schlagklotz nachgeholfen werden muss. 

Das Fold Down System bei Laminat

Das Fold Down System erfreut sich immer größerer Beliebtheit und gilt als besonders verlegefreundlich. Hier kann jede Laminatdiele einzeln verlegt werden. Die Diele wird dafür zunächst angewinkelt in die Längsfuge der vorherigen Reihe gesteckt und bündig an die Stirnseite der daneben liegenden Diele angelegt. Dann muss die Diele nur noch nach unten gedrückt werden (daher die Bezeichnung Fold Down) und die Stirnseiten verbinden sich. Die Diele besitzt an einer der Stirnseiten eine Kunststoff-Lippe. Diese biegt sich beim drücken nach unten zunächst durch, rastet danach ein und hält die Diele unten. Die Stirnseiten können so verbunden werden, ohne schräg ineinander gesteckt werden zu müssen.

Vor- und Nachteile des Fold Down Systems

Da beim Fold Down System jede Diele einzeln verlegt wird, ist die Verlegung besonders einfach und schnell. Das Fold Down System eignet sich daher besonders für Anfänger und Personen die alleine in großen Räumen verlegen. Außerdem verbinden sich die Stirnseiten auch ohne zusätzliches Klopfen sicher, hier ist weniger Einsatz des Schlagklotzes erforderlich. Je nach Hersteller kann die Fold Down Mechanik aber auch unausgereift sein. Dann bilden sich an den Stirnseiten schnell kleine Spalten und das Ergebnis wird weniger perfekt. Sind die Dielen erstmal mit der Kunststoff-Lippe verbunden sind diese auch schwerer wieder zu lösen oder mit einem Schlagklotz korrigierbar. Vor dem Kauf sollte man daher am Besten überprüfen, ob sich die Dielen an den Stirnseiten ohne Spalten sauber verbinden lassen.

Das Snap System

Beim Snap System werden die Dielen ebenfalls einzeln verlegt. Die Diele wird dafür wieder angewinkelt in die Längsfuge der vorherigen Reihe gesteckt. Sie wird an der Stirnseite allerdings nicht bündig angelegt, sondern es wird ein Spalt für die Feder der vorherigen Dielen gelassen und die Diele erst dann nach unten gedrückt. Damit ist die Längsfuge verschlossen. Um auch die Stirnseiten miteinander zu verbinden werden diese mit einem Schlagklotz zusammengeschlagen, bis der Spalt vollständig verschlossen und die Diele in Position ist.

Vor- und Nacheile des Snap Systems

Das Snap System lässt sich ebenfalls leicht verlegen, besonders weil auch hier jede Diele einzeln verlegt werden kann. Allerdings müssen die Dielen an den Stirnseiten mit dem Schlagklotz verbunden werden, was etwas mehr Zeit kostet. Die Verbindung an den Stirnseiten lässt sich außerdem nicht wieder lösen ohne dabei beschädigt zu werden. Korrekturen sind daher schwierig. Eine Snap Verbindung bietet sich daher eher für Laminatdielen mit V Fuge an, bei denen kleine Spalten zwischen den Dielen ohnehin kaum auffallen.

Was bedeutet Lock / Clic / Click System bei Laminat?

Jeder Hersteller hat eigene unterschiedliche Verriegelungssysteme bei seinen Produkten im Einsatz und jeder Hersteller nennt seine Systeme anders. Häufig kommen dabei Bezeichungen wie Lock, Click, Clic oder auch Kombinationen heraus. Grundsätzlich lässt sich fast jedes dieser Systeme auf einen der hier genannten Verriegelungstypen (Angle Angle, Fold Down oder Snap) zurückführen. Am Namen allein lässt sich aber oft nicht erkennen, welche Art von System der Hersteller verwendet, da z.B. nicht eindeutig geregelt ist, was der Unterschied zwischen einem Lock- oder Click-System ist. Hier hilft nur ein Blick in die Verlegeanleitung. 

Fazit: Welche unterschiedlichen Klick-Systeme gibt es bei Laminat

Die unterschiedlichen Klick-Systeme, oder fachgerecht gesagt Verriegelungssysteme, von Laminat können ganz schön verwirrend sein. Jeder Hersteller hat eigene Systeme und Namensbezeichnungen. Grundsätzlich handelt es sich bei jedem System aber um eine der drei folgenden Arten: Angle Angle, Fold Down oder Snap. Die Verlegung der Systeme unterscheidet sich leicht aber nicht wesentlich. So lässt sich das Fold Down System zum Beispiel alleine einfacher verlegen als das Angle Angle System. Welches System man kauft spielt bei der Wahl des Laminats letztendlich aber eine eher untergeordnete Rolle.

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