Dein Laminat ist aufgequollen? Dann steckt dahinter Feuchtigkeit, die von oben in die Fugen des Bodenbelages eingedrungen ist und diese beschädigt hat. Das kommt nicht selten vor, da Laminat empfindlich gegenüber Feuchtigkeit ist. Wie du den entstandenen Schaden wieder reparieren kannst und Feuchtigkeitsschäden am Bodenbelag in Zukunft verhinderst, erfährst du in diesem Beitrag!
Inhaltsübersicht:
- Die Ursache von aufgequollenem Laminatboden
- Aufgequollenes Laminat reparieren
- So verhinderst du Feuchtigkeitsschäden in Zukunft
Die Ursache von aufgequollenem Laminatboden
Laminatboden besteht aus einzelnen Dielen, die über ein Klicksystem miteinander verbunden werden. Die Dielen wiederum bestehen aus einer Trägerplatte aus gepresster Holzfaser. Darauf aufgebracht befindet sich das Dekor, in Form einer bedruckten Papierschicht, die zum Schutz vor äußeren Einflüssen in der Regel mit einer dünnen Schicht aus Kunstharz überzogen ist.
Das Problem von Laminat – Es ist auf Grund seines Aufbaus nicht sonderlich robust gegenüber Feuchtigkeit. Die Oberfläche selbst ist dabei weniger das Problem, diese ist dank der Beschichtung relativ gut geschützt. Nicht aber die Fugen! Da die Laminatdielen nur über ein Nut-Feder-System miteinander verbunden werden, kann Nässe, die auf dem Laminat steht, relativ schnell in die Fugen eindringen. Gelangt das Wasser in die Fuge, wird es von der Trägerplatte aus Holzfasern aufgesogen wie ein Schwamm. Die Folge ist dann an den Rändern der Dielen aufgequollenes Laminat.
Wird die Nässe schnell genug entfernt, besteht keine Gefahr. Wenn aber über längere Zeit immer wieder größere Mengen Feuchtigkeit ans Laminat gelangen, weichen die Fugen des Bodenbelages irgendwann auf. Aufgequollenes Laminat tritt daher besonders häufig in Eingangsbereichen, an Balkontüren, etc. auf. Also dort, wo viel Feuchtigkeit ins Haus getragen wird. Auch die hohe Belastung mit Feuchtigkeit in der Küche kann dem Laminat zum Verhängnis werden.
Aufgequollenes Laminat reparieren
Hat das Laminat einen Feuchtigkeitsschaden an den Fugen erlitten, ist der umfangreiche Austausch der beschädigten Dielen in der Regel die einzig sinnvolle Lösung. Im Internet finden sich zwar auch verbreitet vermeintliche Haushaltsmittel als Lösung. Beispielsweise wird empfohlen, das Laminat zu bügeln. Solche Methoden funktionieren in der Praxis aber nicht zufriedenstellend. Denn ist der Bodenbelag erstmal aufgequollen, ist auch das Dekor irreparabel beschädigt. Dir bleiben daher nur die folgenden Lösungsmöglichkeiten:
Reparatur einzelner Fehlstellen mit einem Reparaturset
Bei sehr kleinen Schäden an den Fugen, kannst du die beschädigten Stellen mit einem Cutter herausschneiden und die Fehlstellen mit Wachs aus einem Laminat Reparaturset auffüllen. Wie das funktioniert erfährst du in der Anleitung Laminat Reparieren. Da Feuchtigkeitsschäden aber meist gleich mehrere Stellen / Dielen umfassen, ist diese Technik nur selten sinnvoll.
Austausch einzelner Dielen
Da Laminat nur schwimmend verlegt, also nicht verklebt wird, ist es relativ einfach möglich, die verlegten Dielen wieder auseinanderzunehmen, einzelne beschädigte Dielen auszutauschen und alle aufgenommenen Dielen dann ein zweites mal neu zu verlegen. Um einen solchen Austausch durchzuführen, musst du das verlegte Laminat Reihe für Reihe entfernen, bis du die beschädigte Stelle erreicht hast. Merke dir die Reihenfolge der entfernten Reihen, damit du den Boden später wieder in exakt umgekehrter Reihenfolge verlegen kannst.
Allerdings ist ein Austausch einzelner aufgequollener Laminatdielen natürlich nur möglich, wenn du noch genug intakte Dielen deines Laminatbodens aufgehoben hast. Optisch ähnliche Dielen nachzukaufen ist meist nicht empfehlenswert. Zum einen ist oft nicht klar, ob die Klickverbindungen der verschiedenen Böden zusammenpassen. Zum andern ist es schwer, den passenden Farbton zu finden.
Auch wenn du noch genug Ersatzdielen aufgehoben hast, solltest du den Farbton abgleichen. Denn durch jahrelange Sonneneinstrahlung auf den Bodenbelag, kann sich dessen Farbe mit der Zeit auch verändern, so dass der Austausch einzelner Dielen dann an der unterschiedlichen Färbung des Laminats zu erkennen ist.
Erneuerung des gesamten Bodenbelages
Die sinnvollste und sauberste Lösung ist bei aufgequollenem Laminat meist, den kompletten Altbelag in einem Raum zu entfernen und einen neuen Bodenbelag zu verlegen. Was im ersten Moment nach einer Menge Aufwand klingt ist allerdings in der Regel mit einem Tag Arbeit zu bewerkstelligen und stellt ein ordentliches Ergebnis sicher. Die Trittschalldämmung des alten Bodenbelages kannst du einfach liegen lassen, sofern diese nicht beschädigt ist und sich für den neuen Bodenbelag eignet. Gegenüber einer Spot-Reparatur hat der Komplett-Austausch viele Vorteile:
- Es nicht notwendig, dass du ausreichend Ersatz-Dielen deines alten Laminatbodens aufgehoben hast.
- Es können sich keine farblichen Unterschiede im Bodenbelag ergeben.
- Durch die Verwendung neuer Dielen ist eine lange Haltbarkeit sichergestellt.
- Es kann ein robusterer Bodenbelag verlegt werden, um zukünftige Schäden zu vermeiden. Mehr dazu im folgenden Abschnitt.
So verhinderst du Feuchtigkeitsschäden in Zukunft
Damit dein reparierter Bodenbelag nicht bald wieder Opfer eines Feuchtigkeitsschadens wird, können die folgenden Maßnahmen helfen:
- Schütze deinen Bodenbelag an empfindlichen Stellen: Mit Fußmatten, Teppichen, etc. Kannst du deinen Bodenbelag an gefährdeten Stellen vor Nässe schützen. Achte auch darauf, den Bodenbelag hier gut zu pflegen. Dazu gehört z.B. auch regelmäßiges Absaugen, um Beschädigungen durch kleine Steine o.ä. zu vermeiden.
- Kaufe ein widerstandsfähiges Laminat: Achte beim Kauf darauf, ein hochwertiges Laminat mit hoher Nutzungsklasse zu verwenden oder greife gegebenenfalls auf spezielles Feuchtraum-Laminat zurück. Sehr günstiges Laminat verfügt meist über eine weniger hochwertige und widerstandsfähige Oberfläche, die besonders empfindlich gegenüber Feuchtigkeit ist.
- Verlege Vinyl statt Laminat: Insbesondere in stark beanspruchten Räumen wie Fluren, Küchen und Eingangsbereichen macht es Sinn, anstelle eines klassischen Laminats einen Vinylboden zu verlegen. Dieser ist auf Grund seines Materials vollkommen unempfindlich gegenüber Feuchtigkeit. Hier besteht keine Gefahr mehr, dass der Bodenbelag aufquillt.