Dicke der Trittschalldämmung – So wählst du die passende Stärke!

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Wenn du einen neuen Bodenbelag wie Laminat, Vinyl oder Parkett schwimmend verlegen möchtest, benötigst du unbedingt eine Trittschalldämmung. Sie dient nicht nur dazu, den Trittschall zu reduzieren, sondern gleicht auch kleine Unebenheiten im Untergrund aus. In diesem Beitrag zeige ich dir, welche Dicke eine Trittschalldämmung haben sollte! Falls du es eilig hast, findest du am Ende eine kurze Zusammenfassung.

Inhaltsübersicht:

Verschiedene Trittschalldämmungen und Dicken 

Trittschalldämmungen für Bodenbeläge wie Laminat, Parkett, Vinyl oder Kork gibt es in verschiedensten Formen und Materialien. Es gibt Trittschalldämmungen aus natürlichen Materialien wie Kork oder Holzfaserplatten. Häufiger werden Trittschalldämmungen aus Kunststoffen wie PE-Schaum oder Polystyrolschaum (Styropor) verwendet. Auch die meist grünen XPS-Platten (Styrodur) bekommt man in fast jedem Baumarkt. Aber es gibt auch Dämmungen aus Pappe und noch viele weitere. 

Das Material der Trittschalldämmung hat auch einen Einfluss darauf, welche Dicke diese bekommt. Holzfaserplatten sind beispielsweise mindestens 3 mm, meist eher 5 mm stark. Kork liegt meist bei 2-4 mm. PE-Schaum hat meist eine Dicke von 2-5 mm. Trittschalldämmung aus EPS gibt es hingegen von 2 bis sogar 10 mm Dicke. Und XPS ist auch in sehr geringen Dicken von nur 1 mm erhältlich. Möchtest du ein bestimmtes Material verwenden, bist du also teilweise an bestimmte Stärken gebunden.

Unterschiedliche Stärke je nach Bodenbelag

Die Dicke deiner Trittschalldämmung sollte immer in Abhängigkeit von deinem Bodenbelag gewählt werden. Die meisten Hersteller geben in ihren Verlegeanleitungen vor, welche Dicke die Trittschalldämmung haben muss. Schau daher unbedingt vor dem Kauf der Unterlage in die Verlegeanleitung deines Bodenbelags. Allgemein gilt jedoch meist:

Für Vinyl ist eine Trittschalldämmung mit maximal 1,5 mm Stärke erforderlich. Es gibt spezielle dünne Unterlagen für Vinylböden, die häufig aus XPS (Styrodur) bestehen und eine rutschhemmende Beschichtung auf der Oberseite haben. Vinyl ist relativ weich und elastisch; eine zu dicke Trittschalldämmung könnte dazu führen, dass der Bodenbelag an den Verbindungsstellen durchhängt und bricht. Daher sollte bei Vinyl nur eine dünne Unterlage verwendet werden. Außerdem wirkt Vinyl bereits von sich aus dämpfend, weshalb keine dickere Unterlage nötig ist.

Bei Laminat oder Klick-Parkett sind 2-3 mm Dicke üblich. Da diese Materialien relativ hart sind, sollte die Trittschalldämmung nicht zu dünn sein. Dicken von 2-3 mm sind in der Regel ausreichend. Je dicker und härter der Bodenbelag, desto dicker sollte auch die Dämmunterlage sein. Bei dünnem Laminat genügen also 2 mm, während bei 12 mm starkem Parkett eine Trittschalldämmung von mindestens 3-4 mm empfohlen wird.

Es ist zu beachten, dass die Dämmwirkung bei gleicher Dicke je nach Material unterschiedlich ausfällt. Die Hersteller geben daher die Dämmung des Trittschalls in Dezibel an, sodass verschiedene Produkte miteinander verglichen werden können.

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Solide Trittschalldämmung, die sich für fast alle Arten von Parkett oder Laminat eignet. Gleicht Unebenheiten bis 2 mm aus. Durch die integrierte Dampfbremse kann auf eine zusätzliche PE-Folie verzichtet werden.

Trittschall-, Gehschall- und Wärmedämmung

Die Bezeichnung Trittschalldämmung trifft es eigentlich nicht ganz. Denn eine Trittschalldämmung dämpft nicht nur den Trittschall selbst, sondern auch den Gehschall. Was ist der Unterschied? Gehschall ist der Schall, der beim Laufen auf dem Bodenbelag in deinem Raum entsteht, den du also selbst wahrnimmst. Trittschall bezeichnet hingegen den Schall, der in andere Räume (vor allem in den Raum darunter) übertragen wird. Beides solltest du also bei der Wahl deiner Trittschalldämmung und der Dicke berücksichtigen. 

Außerdem kann eine Trittschalldämmung auch als Wärmedämmung verwendet werden. Möchtest du beispielsweise in einem kalten Keller Laminat verlegen kann es sinnvoll sein, eine dickere Unterlage zu verwenden. Die Seliflex Thermo* Trittschalldämmung für Laminat hat beispielsweise 10 mm Stärke und eignet sich daher gut zur zusätzlichen Wärmedämmung.

Sonderfall Fußbodenheizung

Umgekehrt solltest du verfahren, wenn du einen neuen Bodenbelag auf einer Fußbodenheizung verlegen möchtest. Bei einer Fußbodenheizung ist es wichtig, die Dicke der Trittschalldämmung so gering wie möglich zu halten und ein Material zu wählen, das nur über eine geringe Wärmedämmung verfügt. Die Hersteller geben dafür den sogenannten Wärmedurchlasswiderstand an, der für deinen gesamten Bodenbelag (Laminat/Parkett usw. + Trittschalldämmung) maximal 0,15 m²K/W betragen sollte. Je niedriger der Wert, desto effizienter kann deine Fußbodenheizung den Raum beheizen.

Wenn du beispielsweise ein Laminat mit einer Stärke von 8 mm verwendest (Wärmedurchlasswiderstand ca. 0,6 m²K/W), solltest du keine Trittschalldämmung mit einem Wärmedurchlasswiderstand von 0,9 m²K/W oder mehr wählen. 5 mm starke Dämmungen aus EPS oder XPS überschreiten diesen Wert und wären in diesem Fall nicht geeignet! Bei einer Fußbodenheizung ist es also wichtig, das Material und die Dicke deiner Trittschalldämmung sorgfältig zu planen.

Dicke Trittschalldämmung bei Unebenheiten im Untergrund

Zu guter letzt solltest du bei der Dicke deiner Dämmung auch die Beschaffenheit deines Untergrundes berücksichtigen. Denn die Trittschalldämmung dient auch dazu, einen perfekten Untergrund für deinen neuen Bodenbelag zu schaffen und kleine Unebenheiten auszugleichen. 

Grundsätzlich gilt: Je dicker die Trittschalldämmung, desto besser gleicht diese Unebenheiten im Untergrund aus. Die folgendene Tabelle gibt einen groben Überblick. Je nach Material können die Werte aber auch abweichen!

Stärke TrittschalldämmungAusgleich von Unebenheiten bis ca.
1-1,5 mm0,5 – 1 mm
2-3 mm1-2 mm
5-10 mm3-4 mm

Mit einer ausreichend starken Dämmunterlage kannst du also Unebenheiten im Untergrund von bis zu 4 mm ausgleichen. Teilweise kommst du so darum herum, für viel Geld deinen Untergrund mit Fliesspachtel ausgleichen zu lassen. Bei zu starken Unebenheiten hilft aber auch eine dicke Dämmung nicht mehr. Dann musst du deinen Untergrund tatsächlich fachgerecht nivellieren.

Zusammenfassung: Die richtige Dicke der Trittschalldämmung

Wenn du wissen möchtest, wie dick eine Trittschalldämmung für deinen Boden sein sollte, musst du also folgende Punkte berücksichtigen:

  • Je nach Material der Trittschalldämmung fällt letztere unterschiedliche dick aus. Möchtest du ein bestimmtes Material verwenden solltest du beachten, dass sich das auch auf die Dicke deiner Dämmung auswirken kann.
  • Ja nach Bodenbelag muss die Trittschalldämmung unterschiedlich dick sein. Bei Vinyl darf die Dämmung in der Regel maximal 1,5 mm stark sein, bei Laminat und Parkett sind 2-3 mm Standard. Achte aber unbedingt darauf, welche Dicken der Hersteller in der Verlegeanleitung vorschreibt!
  • Mit der Stärke deiner Trittschalldämmung beeinflusst du nicht nur den Trittschall, sondern auch den Gehschall und die Wärmedämmung!
  • Auf einer Fußbodenheizung sollte die Dämmung möglichst nicht zu dick sein, um deren Effizienz sicherzustellen!
  • Je dicker du deine Trittschalldämmung wählst, umso besser kannst du damit kleine Unebenheiten im Untergrund ausgleichen.

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