Trittschalldämmung aus Kork – Vor- und Nachteile erklärt!

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Wenn du einen neuen Bodenbelag wie Laminat, Parkett oder Vinyl schwimmend verlegen möchtest, muss darunter eine Trittschalldämmung. Trittschalldämmungen gibt es aus verschiedensten Kunststoffen oder aus natürlichen Materialien, z.B. Kork. In diesem Beitrag erfährst du, welche Vor- und Nachteile eine Kork-Trittschalldämmung hat und was du vor dem Kauf beachten solltest. Falls du es eilig hast, findest du am Ende wie immer eine Zusammenfassung.

Inhaltsübersicht:

Kork als Trittschalldämmung

Kork ist ein nachwachsendes Material, das aus der Rinde der Korkeiche gewonnen wird. Die Rinde der Korkeiche wird abgeschält, der Baum selbst wird dabei nicht beschädigt. Die Rinde wird anschließend gekocht, um mögliche Schadstoffe zu entfernen und dann zu Korkgranulat zerkleinert. Dieses wird dann mit einem Bindemittel gemischt und gepresst. So entsteht eine dünne elastische Korkschicht, die aufgerollt werden kann und sich gut als Trittschalldämmung eignet.

Anders als der Name Trittschalldämmung vermuten lässt, dient letztere allerdings nicht nur dazu den Trittschall zu dämmen. Trittschall bezeichnet nämlich nur den Schall, der in andere Räume (also meist vor allem nach unten) übertragen wird. Eine Trittschalldämmung sollte aber auch den Gehschall reduzieren, das ist der Schall, der beim Laufen auf deinem Bodenbelag im Raum selbst entsteht. Außerdem kann es auch sinnvoll sein, dass eine Trittschalldämmung Wärme dämmt, beispielsweise in einem Keller.

Integrierte Trittschalldämmung aus Kork
Integrierte Trittschalldämmung aus Kork auf der Rückseite eines Vinylbodens

Kork erfüllt als Material alle 3 Punkte sehr gut, wirkt also sowohl Trittschall-, Gehschall- als auch wärmedämmend. Denn Kork besteht aus einer riesigen Menge aus luftgefüllten abgestorbenen Zellen, die einen natürlichen Hartschaum und damit guten Dämmstoff bilden. Daher wird Kork als Trittschalldämmung für schwimmend verlegte Bodenbeläge wie Laminat, Parkett oder Vinyl gerne verwendet. Es wird entweder als Rollenware in Stärken von 2-10 mm verkauft, oder findet sich als integrierte Trittschalldämmung bereits verklebt auf der Unterseite des Bodenbelages. Neben der klassischen Trittschalldämmung aus reinem Kork gibt es inzwischen auch noch sogenannten Gummikork*. Dieser besteht zu einem Teil aus Gummigranulat. Das Material bekommt dadurch eine noch höhere Dichte und wird besonders robust und druckstabil. 

Vorteile von Kork-Trittschalldämmung

Ökologisches und umweltfreundliches Material

Kork ist ein 100% natürliches Material und frei von Schadstoffen. Bei der Ernte des Korks müssen die Korkeichen nicht gefällt werden, denn das Entfernen der Korkrinde schadet dem Baum nicht, diese wächst einfach wieder nach. Die Wälder, in denen Korkeichen wachsen binden außerdem nicht nur CO2, sondern leisten auch einen großen Beitrag zum Umweltschutz. Denn Korkeichen regulieren den Wasserhaushalt und schützen so die Böden. 

Außerdem lässt sich Kork recyceln und landet nicht wie andere Trittschalldämmungen in der Müllverbrennung. Kork sollte dafür nicht im Rest- oder Biomüll, sondern bei einem Wertstoffhof entsorgt werden. Dort wird es separat getrennt und kann dann wiederverwertet werden. Kork-Trittschalldämmung ist daher von allen Möglichkeiten die umweltfreundlichste!

Druckstabiles Material

Kork ist druckstabiler als andere Trittschalldämmungen aus z.B. PE-Schaum oder XPS-Platten. Eine druckstabile Trittschalldämmung hat den Vorteil, dass der Bodenbelag später nicht nachgibt, wenn man darauf läuft. Das sorgt für ein angenehmeres und hochwertiges Laufgefühl. Auch schwere Gegenstände können auf den Bodenbelag gestellt werden, ohne dass dieser mit der Zeit absackt. 

Wärmedämmend und diffusionsoffen

Kork ist das natürliche Material mit der besten Wärmedämmung. Um deinen Boden nach unten hin vor dem auskühlen zu schützen ist eine Trittschalldämmung aus Kork daher sehr gut geeignet. Verlegst du beispielsweise Laminat in einem kalten Keller, solltest du unbedingt eine Trittschalldämmung verwenden, die dein Laminat an der Unterseite isoliert. Kork hat zusätzlich den Vorteil, dass es diffusionsoffen ist, also Feuchtigkeit in gewissem Maße aufnehmen und wieder abgeben kann. Das ist vor allem in Altbauten von Vorteil. Verlegst du einen neuen Bodenbelag auf einer Holzbalkendecke oder einem Dielenboden, solltest du auf eine Dampfsperre verzichten und stattdessen eine diffusionsoffene Trittschalldämmung, wie Kork oder Holzfaserplatten, verwenden. So vermeidest du Feuchtigkeitsschäden und Schimmelbildung.

Breites Angebot an Stärken

Bei der Verwendung von Kork ist man flexibel, was die Dicke der Trittschalldämmung angeht. Je nach persönlichem Anspruch, wird mal eine dickere und mal eine dünnere Dämmung benötigt. Mehr dazu erfährst du im Beitrag Dicke der Trittschalldämmung. Bei Kork stehen dir mit Stärken von 2-10 mm alle Wege offen. Vinyl verfügt häufig auch über eine 1 mm dünne integrierte Trittschalldämmung aus Kork. Hier ist dann keine zusätzliche Unterlage mehr notwendig. 

Rollenkork in verschiedenen Maßen und Stärken Kork Rolle Trittschalldämmung Dämmunterlage (Rollenkork 2 mm stark 1 x 10 m)
  • Dieser Rollenkork ist geeignet als Dämmunterlage bei der Verlegung von Böden.
  • Die Unterlage aus Korkgranulat gleich kleine Unebenheiten des Untergrunds aus.
  • Außerdem isoliert der Rollenkork gegen Kälte und Wäre und absorbiert Trittgeräusche.
  • verschiedene Stärken und Längen

Nachteile von Kork-Trittschalldämmung

Verhältnismäßig hohe Kosten

Als natürliches Material ist Kork logischerweise teurer als Trittschalldämmungen aus Kunststoffen. Je nach Stärke und abgenommener Menge liegen die Preise meist bei ca. 4-10 € pro Quadratmeter. Alternativen aus Kunststoffen wie XPS oder PE-Schaum sind für 1,50 € pro Quadratmeter oder sogar weniger zu haben. 

Separate Dampfsperre erforderlich

Hinzu kommt, dass Kork-Trittschalldämmung nur bedingt resistent gegen Feuchtigkeit ist. Daher musst du auf mineralischen Untergründen (z.B. Estrich) unter der Trittschalldämmung aus Kork noch eine zusätzliche PE-Folie als Feuchtigkeitsschutz (Dampfsperre) verlegen. Ansonsten könnte es passieren, dass Feuchtigkeit aus dem Untergrund aufsteigt und dann deine Kork-Unterlage oder den Bodenbelag beschädigt. Trittschalldämmungen aus Kunststoff gibt es hingegen auch mit integrierter Dampfsperre. Dort kann der zusätzliche Arbeitsschritt dann entfallen. 

Geringerer Ausgleich von Unebenheiten

Eine Trittschalldämmung dient nicht nur dazu, Geräusche zu dämpfen sondern gleicht auch kleine Unebenheiten im Untergrund aus. Je nach Stärke kann auch Kork leichte Unebenheiten von 1-2 mm ausgleichen. Dämmungen aus Kunsstoff wie XPS oder PE-Schaum sind aber weicher und gleichen Unebenheiten daher besser aus. Hier können auch teils Unebenheiten von bis zu 4 mm ausgeglichen werden. Möchtest du trotz Unebenheiten Kork als Dämmung verwenden, musst du deinen Untergrund vorher mit Fliessspachtel nivellieren. 

Alternativen zu Kork als Trittschalldämmung

Als umweltfreundliche Alternative zu Kork bieten sich Holzfaserplatten* als Trittschalldämmung an. Diese gibt es in Stärken von 3-5 mm. Sie bestehen zu rund 85% aus Holzfasern und sind in vielen Eigenschaften Kork ähnlich. Die Dämmwirkung und Druckfestigkeit ist mit Kork vergleichbar. Genauso sind Holzfaserplatten diffusionsoffen und eignen sich daher besonders gut in Altbauten und auf Holz- oder Dielenböden. Preislich sind Holzfaserplatten günstiger als Kork. Sie eignen sich aber grundsätzlich nicht auf Fußbodenheizungen.

7 m² Ökotex Parquet Feltplatte 5 mm Starke Trittschalldämmung für Laminat-/ Parkett- und Korkböden. Stärke: 5 mm/Paketinhalt: 7 m² (7 m² | 1 Paket)
  • Sie kaufen 1 Paket mit 7 qm / bitte gewünschte Menge eingeben!
  • ✔ Plattenformat: 790 x 590 mm / Stärke: 5 mm
  • ✔ Trittschallverbesserung ca. 19 dB(A) ✔ Gehschallverbesserung bis zu 6 %
  • ✔ Wärmedurchlasswiderstand 0,07 m² K/W (nicht für Fußbodenheizung geeignet
  • ✔ Druckstabilität: 20 to/m² ✔ Raumdichte 250 kg/m³

Ansonsten stehen als Alternativen nur Kunststoff-Produkte zur Auswahl, die alle unterschiedliche Vor- und Nachteile besitzen. PE-Schaum ist beispielweise besonders günstig, lässt sich aber nicht so gut verlegen wie andere Produkte. Besonders beliebt sind auch XPS Platten oder EPS. Trittschalldämmungen aus Kunststoff sind häufig mit integrierter Dampfsperre versehen, was den Verlegeaufwand minimiert. Die Auswahl an unterschiedlichen Produkten ist hier fast unbegrenzt – Informiere dich hier daher am besten selbst noch einmal über einzelne Produkte.

Zusammenfassung: Trittschalldämmung Kork

Kork eignet sich gut als Trittschalldämmung, da er Trittschall, Gehschall- und Wärmedämmend wirkt. Hier nochmal das wichtigste auf einen Blick:

  • Kork-Trittschalldämmung wird als Rollenware verkauft oder befindet sich als integrierte Dämmung auf der Rückseite des Bodenbelages
  • Kork ist besonders umweltfreundlich. Es handelt sich um 100% natürliches Material ohne Schadstoffe, das nachhaltig gewonnen wird und auch wieder recycelt werden kann
  • Kork ist druckstabil, beim Laufen gibt er nicht nach, das sorgt für ein angenehmes Laufgefühl
  • Kork ist außerdem wärmedämmend und eignet sich gut zur zusätzlichen Isolierung des Bodens. Außerdem ist er diffusionsoffen und eignet sich so besonders in Altbauten zur direkten Verlegung auf Holzbalken oder Dielenböden.
  • Nachteil von Kork ist der verhältnismäßig hohe Preis von 4-10 € pro qm
  • Kork ist außerdem nur bedingt feuchtigkeitsresistent, auf mineralischen Untergründen musst du daher zusätzlich eine Dampfsperre unter dem Kork verlegen
  • Als günstigere aber ebenfalls umweltfreundliche Alternative bieten sich Holzfaserplatten an.

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