Bei der Auswahl und Verlegung einer passenden Trittschalldämmung für Vinyl, Laminat, Parkett oder andere Bodenbeläge gibt es einiges zu beachten. Welche Fehler dabei häufig gemacht werden und wie du es richtig machst, erfährst du in diesem Beitrag!
Fehler 1: Die Trittschalldämmung passt nicht zum Bodenbelag
Deine Trittschalldämmung solltest du immer passend zum Bodenbelag auswählen. Klickböden wie Laminat oder Vinyl sind sich ähnlich. Häufig wird daher fälschlich vermutet, dass sich eine Trittschalldämmung für Laminat auch immer für einen Vinylboden eignet und umgekehrt. Dem ist aber nicht so: Vinyl ist ein weicher und elastischer Bodenbelag. Damit sich dieses nicht durchbiegen kann, müssen Trittschalldämmungen für Vinyl deshalb sehr druckfest sein. Außerdem verfügen sie in der Regel über eine Oberfläche, die verhindert, dass das Vinyl darauf verrutschen kann. Im Gegensatz dazu sind Dämmunterlagen für Bodenbeläge wie Laminat oder Parkett weicher und dicker. So wird trotz des harten Bodenbelages ein ausreichender Trittschallschutz sichergestellt. Achte beim Kauf der Trittschalldämmung auf die Herstellervorgaben für deinen Bodenbelag um sicherzugehen, dass du eine geeignete Dämmung kaufst.
Fehler 2: Die Trittschalldämmung passt nicht zum Untergrund
Bei der Auswahl der Trittschalldämmung nur auf den Bodenbelag zu schauen reicht aber nicht aus. Denn wichtig ist auch, dass die Trittschalldämmung zum Untergrund passt. Ein Untergrund kann ein mineralischer Boden, wie z.B. Estrich, ein alter Bodenbelag, wie z.B. PVC oder ein Holzboden sein. Während auf mineralischen Untergründen und Altbelägen in der Regel alle Arten von Trittschalldämmungen geeignet sind, werden bei der Wahl der Trittschalldämmung auf allen Holzböden wie z.B. OSB-Platten, Parkett oder Dielenböden häufig Fehler gemacht. Entscheidend ist hier, eine diffusionsoffene Trittschalldämmung zu verwenden! Feuchtigkeit kann sich so nicht unter der Trittschalldämmung sammeln und Schäden am Holz verursachen. Ideal sind Holzfaserplatten*, aber auch XPS* ist geeignet. Eine Trittschalldämmung mit integrierter Dampfbremse solltest du auf Holzuntergründen hingegen auf keinen Fall verwenden.
Fehler 3: Es wird auf den Kauf einer professionellen Trittschalldämmung verzichtet
Um Kosten zu sparen kommen manche Heimwerker auf die Idee, statt einer professionellen Trittschalldämmung andere Materialien zur Dämmung zu verwenden, zum Beispiel Pappkartons oder Malervlies. Eine Trittschalldämmung muss allerdings viele Anforderungen erfüllen: Sie muss den Trittschall- und Gehschall ausreichend stark dämmen, darf aber trotzdem nicht zu weich sein, damit der Bodenbelag keinen Schaden nimmt. Aus diesem Grund sollte man immer eine professionelle Trittschalldämmung verwenden, die diese Anforderungen zuverlässig erfüllt.
Fehler 4: Die Trittschalldämmung hat die falsche Dicke
Wie bereits oben erwähnt, darf eine Trittschalldämmung bei Vinyl nicht zu dick und bei Parkett oder Laminat nicht zu dünn sein, damit ein guter Schallschutz sichergestellt ist. Anders als der Name vermuten lässt, dämmt eine Trittschalldämmung allerdings nicht nur Schall. Sie dient auch dazu, kleine Unebenheiten auszugleichen und wirkt nach unten hin isolierend. Häufig werden diese 2 Faktoren bei der Wahl der Trittschalldämmung vergessen. Je stärker deine Unebenheiten sind, umso dicker sollte auch die Trittschalldämmung gewählt werden. Eine Trittschalldämmung mit 5 mm Stärke kann beispielsweise Unebenheiten bis ca. 3 mm ausgleichen. In Kellerräumen oder bei kalten Böden macht es außerdem Sinn eine Dämmunterlage zu verwenden, die gut isoliert, wie z.B. die Selit Thermo*. Als Richtwert gilt hier der sogenannte Wärmedurchlasswiderstand. Je nach Material und Dicke der Trittschalldämmung ist dieser Wert unterschiedlich hoch und die Isolierung unterschiedlich stark. Umgekehrt solltest du bei einer Fußbodenheizung eine Dämmung mit möglichst geringer Wärmeisolierung verwenden.
Fehler 5: Die Trittschalldämmung wird falsch verlegt
Die Verlegung einer Trittschalldämmung ist nicht unbedingt schwer, dennoch gibt es einige Dinge, die häufig falsch gemacht werden:
- Verlege die Trittschalldämmung niemals überlappend, sondern immer Stoß an Stoß. Ansonsten entstehen Unebenheiten, die deinen Bodenbelag beschädigen können.
- Verklebe die Stöße anschließend mit Klebeband, damit die Dämmung nicht mehr verrutschen kann.
- Verlege die Dämmung bündig bis an die Wände, lasse diese aber nicht über stehen.
- Wähle die Verlegerichtung der Trittschalldämmung wenn möglich im 90 Grad Winkel zur Verlegung der Bahnen deines Bodenbelages. So verhinderst du, dass später Längsfugen von der Dämmung und dem Bodenbelag auf der gleichen Höhe liegen.
Weitere Informationen, wie du die Trittschalldämmung richtig verlegen kannst erfährst du in einem weiteren Beitrag.
Fehler 6: Die Dampfsperre wird vergessen
Wer eine Trittschalldämmung verlegt, benötigt oftmals auch eine Dampfsperre. Dabei handelt es sich um eine feuchtigkeitsundurchlässige Folie, die verhindert, dass Feuchtigkeit aus dem Untergrund aufsteigen und an den neuen Bodenbelag gelangen kann. Du kannst diese entweder in Form einer PE-Folie separat unter der Dämmung verlegen oder du verlegst eine Trittschalldämmung mit integrierter Dampfsperre auf der Oberseite. Eine Dampfsperre benötigst du bei allen Bodenbelägen, wie empfindlich gegen Feuchtigkeit sind, also Laminat, Parkett, Kork oder Vinyl mit einer Trägerplatte aus Holzfasern und die auf einem mineralischen Untergrund (z.B. Estrich) verlegt werden. Wichtig: Auf Holzuntergründen solltest du hingegen keine Dampfsperre verlegen!
Fehler 7: Starke Unebenheiten werden durch mehrere Schichten Trittschalldämmung ausgeglichen
Gerade in Altbauten sind Untergründe oft nicht eben, sondern weisen Unebenheiten auf. Geringe Unebenheiten von 2-3 mm pro laufendem Meter sind meist kein Problem und werden durch die Trittschalldämmung ausgeglichen. Stärkere Unebenheiten sind hingegen nicht zulässig. Manche Heimwerker kommen in solchen Fällen auf die Idee, die Unebenheiten einfach durch mehrere übereinander verlegte Schichten Trittschalldämmung auszugleichen. Leider ist das überhaupt keine gute Idee. Denn zum einen wird die Dämmung dadurch meist zu weich und verliert die Druckfestigkeit – In der Folge kann sich das Laminat auf Dauer durchbiegen und beschädigt werden. Zum anderen können die Schichten anfangen zu verrutschen. Dann entstehen störende Geräusche oder sogar Schäden am Laminat. Daher solltest du starke Unebenheiten im Untergrund immer professionell mit Ausgleichsmasse nivellieren. Mehr zum richtigen Untergrund für Laminat und andere Bodenbeläge erfährst du ebenfalls in einem weiteren Beitrag.