Trittschalldämmung verlegen – Anleitung vom Bodenleger

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Unter schwimmend verlegten Bodenbelägen solltest du immer eine Trittschalldämmung verlegen. Je nach Art der Trittschalldämmung ist dabei leicht unterschiedlich vorzugehen. Wie die Verlegung der unterschiedlichen Trittschalldämmungen gelingt und einige nützliche Tipps erfährst du in diesem Beitrag!

Inhaltsübersicht:

Auf einen Blick: Wie solltest du Trittschalldämmung verlegen?

Falls du es eilig hast findest du die wichtigsten Infos des Beitrags hier auf einen Blick. Es lohnt sich aber auch den Rest der Anleitung zum Trittschalldämmung verlegen zu lesen, versprochen!

  1. Prüfe die Ebenheit deines Untergrundes: Eine Trittschalldämmung kann maximal Unebenheiten von 4 mm ausgleichen.
  2. Sauge deinen Untergrund ab. Kleine Steinchen können sich sonst durch die Trittschalldämmung drücken.
  3. Wähle die Verlegerichtung der Trittschalldämmung wenn möglich im 90-Grad Winkel zur Verlegerichtung deines Bodenbelages.
  4. Lege die Dämmunterlage bündig an die Wände. Schneide die Trittschalldämmung am Ende einer Reihe zunächst grob zu und dann im zweiten Schritt exakt.
  5. Verlege die restlichen Bahnen Stoß an Stoß, nicht überlappend. Verklebe die Stöße, damit nichts mehr verrutschen kann. 

Unterschiedliche Trittschalldämmungen und deren Verlegung

Trittschalldämmungen gibt es in den unterschiedlichsten Formen und Materialien. Besonders verbreitet sind Trittschalldämmungen aus Kunststoff. Dazu zählen Dämmungen aus EPS* (Styropor) XPS* (Styrodur) oder anderen Kunststoff-Schäumen, wie z.B. XPO* oder PE-Schaum*. Alternativ gibt es auch Dämmungen aus natürlichen Materialien wie z.B. Kork oder Holzfaserplatten. Außerdem stehen unterschiedliche Formate zur Auswahl: Entweder wird die Trittschalldämmung in Form von Platten oder Faltplatten gefertigt, oder als Rollenware. Teils auch in beiden Formen.

Nicht alle Formen und Materialien lassen sich gleich gut verlegen. Meiner Erfahrung nach lässt sich Rollenware meist einfacher und schneller verlegen als Platten. Das Abrollen geht sehr schnell und die elastische Dämmung lässt sich flexibel um Ecken herum bewegen und zuschneiden. Platten sind starrer und daher etwas mehr Aufwand, aber dennoch keine schlechte Wahl. 

Vorsichtig solltest du bei XPS als Rollenware sein. XPS ist ein sehr starres Material. Ich persönlich verstehe nicht, warum XPS als Rollenware überhaupt verkauft wird, da sich das starre Material kaum abrollen und extrem schlecht verlegen lässt. 

Trittschalldämmung verlegen – Schritt für Schritt

1) Prüfe die Ebenheit deines Untergrundes

Unebenheiten im Untergrund sind ein großes Problem für Bodenbeläge wie Parkett, Laminat oder Vinyl. Durch das Verlegen einer Trittschalldämmung können solche Unebenheiten zwar ausgleichen werden – Aber nur bis zu einem bestimmten Grad. Je nach Stärke der Trittschalldämmung sind bis ca. 4 mm möglich. Prüfe daher unbedingt deinen Untergrund mit einer Wasserwaage. Bei stärkeren Unebenheiten musst du diese entfernen. Das geht zum Beispiel, indem du den Untergrund mit Ausgleichsmasse nivellierst.

2) Sauge deinen Untergrund gründlich ab

Eine Trittschalldämmung gleicht zwar leichte Unebenheiten aus, dennoch solltest du vor dem Verlegen deinen Untergrund gründlich absaugen. Kleine Steichen ö.ä. können sich sonst durch die Trittschalldämmung durchdrücken. Damit entsteht eine Unebenheit im Untergrund, die für den Bodenbelag zum Problem wird. Verwendest du eine Trittschalldämmung mit integrierter Dampfsperre kann diese auch beschädigt werden.

3) Wähle die richtige Verlegerichtung

Im Idealfall verlegst du die Bahnen deiner Trittschalldämmung nicht genauso wie die Bahnen deines Bodenbelages, sondern im 90-Grad Winkel dazu. Dadurch kann es nicht passieren, dass eine Längsfuge des Bodenbelages später genau dort verläuft, wo auch die Bahnen der Trittschalldämmungen aufeinandertreffen und oftmals eine kleine Lücke bilden. 

4) Verlege die erste Bahn

Starte mit dem Trittschalldämmung verlegen in einer Ecke deiner Wahl. Achte drauf, dass die richtige Seite oben ist. Diese ist in der Regel gekennzeichnet. Die Trittschalldämmung sollte relativ bündig an der Wand anliegen, ein paar Millimeter Spalt sind aber auch nicht schlimm. Je nachdem, ob du eine Trittschalldämmung als Rollenware oder Faltplatten hast, rollst/klappst du die gesamte Dämmunterlage soweit aus, bis du am anderen Ende des Raumes angekommen bist. Da es schwer ist mit einer großen Rolle oder starren Platten im Weg auf Anhieb perfekt zuzuschneiden würde ich dir empfehlen, die Trittschalldämmung erst einmal grob, mit ca. 5-10 cm Überstand zuzuschneiden. Danach kannst du die Trittschalldämmung präzise an die Wand drücken und weißt genau wo du schneiden musst. So hast du zwar etwas Verschnitt, die Handhabung ist aber deutlich einfacher. Falls du unter der Trittschalldämmung eine Dampfsperre verlegt hast, achte darauf diese beim Verlegen der Trittschalldämmung nicht zu beschädigen.

5) Verlege die weiteren Bahnen 

Fahre dann mit der nächsten Bahn genauso fort. Verlege die weiteren Bahnen niemals überlappend, sondern immer Stoß an Stoß. Lasse lieber 2 mm Spalt zwischen den Bahnen als zu riskieren, dass sich diese überlappen. Verklebe die Stöße anschließend mit Alu-Klebeband*. So verhinderst du, dass die Trittschalldämmung verrutschen kann und es zu Unebenheiten unter deinem Laminat oder Vinylboden kommt.

Tipp: Bei einigen Trittschalldämmungen (z.B. von Selit) ist an den Längsfugen eine Art Puzzle-Verbindung. Diese ist häufig ungenau gefertigt und daher nicht passgenau. Entfernen diese einfach, falls sie Probleme bereitet!

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